Indikationen – wann verschreibt der Arzt MT?
Techniken der Manuellen Therapie werden vor allem bei pathologisch (krankhaft verändernden) und klinisch relevanten, reversiblen Bewegungseinschränkungen eines Gelenks eingesetzt. Sowohl bei akuten als auch bei chronischen Funktionsstörungen der Wirbelsäule und der peripheren Gelenke (z.B. Knie, Fuß, Schulter, Ellenbogen) kann MT positive Effekte im Sinne einer Schmerzlinderung, Lösen von Verklebungen und Bewegungserweiterung erzielen.
Kontraindikationen – wann darf MT nicht angewandt werden?
Bei manuellen Techniken spielt vor allem die Intensität der Handgriffe eine Rolle. Ärzte können individuelle Ausnahmen bestimmen. Für Physiotherapeuten/-innen gelten folgende Erkrankungen oder Verletzungen als Kontraindikationen:
- Ausgedehnte Osteoporose
- Instabilitäten
- Entzündlich rheumatische Erkrankungen
- Zustand nach Schleudertraumen
- Verkalkung der A. vertebralis
- Infektionen
- Schwangerschaft
- Schwere und/oder nicht lokalisierte Entzündungen
- Maligne Tumore, Metastasen
- Zirkulationsstörungen (Thrombosen, Hämatome, Ulzera,…)
- Lokale Hautverletzungen
- Frische Traumen mit Weichteilverletzungen
- Schwere und nicht adäquate Schmerzen während der Behandlung
- Starke Angst und mangelnde Kooperation beim Patienten
Zur MT gehört auch die Krankengymnastik
Nachdem Manueltherapeuten/-innen die Gelenkmechanik, die Muskelfunktion und die Koordination von Bewegungen untersucht hat, wird ein individueller Behandlungsplan festgelegt. Neben den passiven Techniken sollten auch immer aktive Übungen erfolgen. So werden blockierte Gelenke von Physiotherapeuten/-innen sanft mobilisiert und instabile Gelenke können durch individuelle krankengymnastische Übungen stabilisiert werden. Das Ziel ist immer ein gutes Zusammenspiel zwischen Gelenken, Muskeln und Nerven!
Deine Annika Reichenberger (staatl. geprüfte Physiotherapeutin, B. Sc. Integrative Gesundheitsförderung)
Quellen:
- Rudi Amberger (Hrsg.). (2021). Integrative Manuelle Therapie (2. Aufl.). Georg Thieme Verlag.