Therapiezentrum-Online Blog - Osteoporose

Wenn Knochengewebe langsam schwindet…

Die Osteoporose wird im Volksmund nicht grundlos als „stiller Dieb“ oder „Knochenschwund“ bezeichnet, da die Erkrankung oftmals jahrelang unerkannt bleibt, obwohl die Knochenmasse zunehmend abnimmt. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche (Frakturen).

Die Osteoporose geht mit Schmerzen, eingeschränkter Lebensqualität, Einsamkeit und Depressionen einher. Mit einer Prävalenz von etwa 24% bei Frauen und 6% bei Männern über 50 Jahren, stellt die Osteoporose zudem ein gesundheitspolitisches Thema dar. Der demografische Wandel und die damit einhergehenden steigenden Therapiekosten zeigen die Notwendigkeit in der Prävention und frühen Diagnostik der Erkrankung.

 

Die Knochendichte als Qualitätsmerkmal

Zur frühen Diagnosestellung wird die Knochendichte beurteilt. Knochendichtemessungen finden sowohl vor dem Auftreten von Frakturen als auch bei bereits bestehenden Brüchen ihre Anwendung. Somit kann der Schweregrad des „Schwundes“ bzw. der Osteoporose beurteilt werden.

 

Knochen sind „aktiv“

Ständige Auf- und Abbauprozesse bestimmen die Beschaffenheit des Knochengewebes. Findet mehr Ab- als Aufbau von Knochensubstanz statt, vermindert sich die Knochenmasse und die Mikroarchitektur verändert sich. Die Folge ist eine geringer werdende Belastbarkeit der Knochen.

Bei Knochenbrüchen, welche nicht durch ein Trauma verursacht wurden, muss an Osteoporose gedacht werden. Häufige Frakturstellen bei der Osteoporose sind z.B. der Oberschenkelhals, die Wirbelkörper, die Rippen, der Oberarmknochen, die Speiche und das Kreuz-/Sitz- oder Schambein.

 

Beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risikofaktoren

Es gibt viele Risikofaktoren, die eine Osteoporose begünstigen. Manche davon sind von dem Lebensstil beeinflussbar: zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Mangel an Calcium und Vitamin D, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, niedriges Körpergewicht oder auch Medikamente (wie z.B. Cortison). Faktoren, die nicht zu beeinflussen sind, wären beispielsweise das Alter, Geschlecht oder familiäre Vorbelastungen. Hinzu kommen bei Frauen Östrogenmangel, frühe Menopause und die Entfernung der Eierstöcke.

 

Belastung stärkt den Knochen

Für die Physiotherapie ist entscheidend, dass sich die Knochenmasse und -dichte wechselnden Anforderungen bzw. Belastungen anpassen. Bewegung allein reicht nicht aus, es benötigt eine gewisse Belastung (z.B. durch Zug- und Druckkräfte), um die Knochenstruktur auf die Alltagsanforderungen einzustellen.

 

Deine Annika Reichenberger (staatl. geprüfte Physiotherapeutin, B. Sc. Integrative Gesundheitsförderung)

 

 

Quellen: